Als erste Kommune im Rhein-Sieg-Kreis startet die Stadt Königswinter mit Beginn des Schuljahres 2023/2024 an sieben Schulen das Projekt „Schlau Unterwegs – Energiesparmodelle im Rhein-Sieg-Kreis“. Das Projekt ist auf vier Jahre angelegt und wird in Höhe von 70 Prozent der Gesamtkosten mit bis zu 125.000 Euro im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.
„Wir freuen uns, dass es jetzt so richtig losgeht mit unserem neuen Klimaschutzprojekt an den Königswinterer Schulen. Schülerinnen und Schüler, aber natürlich auch die ganze Schulgemeinschaft bis hin zu den Eltern und Familien, werden profitieren können“, ist Antje Fehr, Klimaschutzmanagerin der Stadt Königswinter und Projektleiterin überzeugt.
Im Rahmen dieses Klimaschutzprojekts sollen praktische Maßnahmen zur Energieeinsparung sowohl auf pädagogischer Seite von Schüler*innen und Lehrer*innen als auch auf technischer Seite mit dem städtischen Gebäudemanagement umgesetzt werden. Das Projekt wird in Kooperation mit der Energieagentur Rhein-Sieg durchgeführt, die ein selbstentwickeltes Konzept aufgestellt hat, um das Energiesparmodell so einfach wie möglich in Schulen des Rhein-Sieg-Kreises zu etablieren.
Die Schulen werden während der vier Jahre technisch und pädagogisch durch die Energieagentur Rhein-Sieg betreut.
„Wir freuen uns sehr, dass die Stadt Königswinter als erste Kommune im Rhein-Sieg-Kreis unser Energiesparmodell in ihren Schulen einsetzt. Gerade das Engagement vor Ort und die Sensibilisierung der jungen Generation ist für die Entwicklung hin zur Klimaneutralität enorm wichtig“, so Thorsten Schmidt, Geschäftsführer der Energieagentur Rhein-Sieg.
Aktuell werden in den Schulen sogenannte Energieteams gegründet, die energieeinsparende Aktivitäten sowie beispielsweise Projektwochen zu unterschiedlichen Klimaschutzthemen praxisnah und kreativ in der Schule gestalten. So fand Ende August in der GGS Stieldorf bereits die erste Schulung des Energieteams statt. Diese Aktivitäten sollen zum Umdenken der gesamten Schulgemeinschaft führen und maßgebliche Verhaltensänderungen im Schulalltag fördern, die zu messbaren Energieeinsparungen führen. Mit diesen neuen Erkenntnissen und Verhaltensweisen können die Schülerinnen und Schüler dann in ihren Familien und Freundeskreisen als Multiplikatoren wirken und dort beispielhaft vorangehen.
Die Schulen können Aktivitäten aus einem breiten Ideenpool umsetzen und dafür im Laufe eines Schuljahres Punkte sammeln. Am Ende eines jeden Jahres werden entsprechend der erreichten Punktzahl finanzielle Prämien ausgeschüttet, die zum Weitermachen motivieren.
Der Prämientopf wird zusätzlich zu den Beiträgen der Stadt durch die großzügige Unterstützung der Westenergie und der Kreissparkasse Köln befüllt.
Parallel zu den pädagogischen Maßnahmen werden auch die Energieverbräuche der Schulen durch technische und organisatorische Optimierungen reduziert. Zuvor fanden an allen städtischen Schulgebäuden Begehungen durch die Energieagentur Rhein-Sieg statt. Die Begehungen dienten dazu, Haus- und Gebäudetechnik sowie die Zählerstruktur zu erfassen und erste Einsparpotentiale aufzudecken. Besonders die Hausmeister der Schulen sind an dieser Stelle wichtige Partner. Sie werden im Projektverlauf mehrfach durch die Energieagentur geschult und unterstützt.
Die gemeinsame Auftaktveranstaltung findet am 7. September 2023 im Schulzentrum Oberpleis statt.
Für Bürgermeister Lutz Wagner ist das Projekt in Königswinter ein weiterer wichtiger Baustein, die Klimaschutz-Leitziele der Stadt konkret erfahrbar zu machen und Aktivitäten zu unterstützen.
Mit den Leitzielen hat sich die Stadt das Ziel gesetzt, bis 2035 Klimaneutralität im gesamten Stadtgebiet erreichen zu wollen. Dafür soll unter anderem eine Energiewende hin zu 100% erneuerbaren Energien und eine Verkehrswende hin zu mehr Rad- und Fußverkehr, sowie zu ÖPNV und klimafreundlichen Antrieben erreicht werden. Die Stadtverwaltung möchte ihrer Vorbildfunktion gerecht werden und unter anderem beim Energieverbrauch in den städtischen Gebäuden klimaneutral werden. Auch eine Anpassung an die Folgen des Klimawandels soll proaktiv, beispielsweise mit Maßnahmen zur Reduzierung von Hitzeinseln im innerstädtischen Bereich, erfolgen.
„Die beschlossenen Klimaschutz-Leitziele sind mehr als ambitioniert. Aber nur mit ambitionierten Zielen werden wir den Anforderungen, die die Klimakrise uns vorgibt, gerecht. Daher ist es wichtig, bei dem Prozess die Menschen einzubinden und zu motivieren, sich an der Umsetzung der Ziele zu beteiligen. Dass dies nun in den Schulen in Zusammenarbeit mit der Energieagentur Rhein-Sieg gelingt, freut mich sehr.“