Klimaschutz ist in aller Munde. Sei es durch die „Fridays for Future“-Aktionen und Aufrufe der jungen Generation oder die aktuellen Klimadebatten in Städten und Gemeinden, die teilweise bereits zum Ausruf des Klimanotstandes geführt haben.
„Der Klimaschutz ist quasi unser Tagesgeschäft – und das nicht erst seit zwei Wochen“, so Edgar Hauer, 1. Vorsitzender der Energieagentur Rhein-Sieg. „Als Kernstück der Klimaschutzpolitik des Rhein-Sieg-Kreises haben wir uns zum Ziel gesetzt, den Klimaschutz durch Energieeinsparung in unserer Region unter einem Dach zu gestalten.“
Nach den positiven Erfahrungen des dreijährigen Pilotprojektes in den Kommunen Bornheim, Lohmar und Ruppichteroth wurde im April letzten Jahres die Energieagentur Rhein-Sieg als interkommunaler Zusammenschluss gegründet. „Seit der Gründung vor 15 Monaten hat sich der Blick auf den Klimaschutz drastisch verändert. Das heißt für uns, mit unseren Aktivitäten im Bereich Bürgerenergieberatung und Kommunales Energiemanagement sind wir mehr denn je auf dem richtigen Weg“, ergänzt der 2. Vorsitzende Matthias Schmitz nun anlässlich der Mitgliederversammlung Mitte Juni.
„In unseren Mitgliedskommunen wird das neutrale Angebot der Bürgerenergieberatung, das wir in Kooperation mit der Verbraucherzentrale NRW zur Verfügung stellen, sehr gut angenommen und akzeptiert“, berichtet Geschäftsführer Thorsten Schmidt. Vortragsveranstaltungen, Workshops, Bildungsaktionen in Schulen und vor allem Energieberatungen zuhause in den eigenen vier Wänden – die fachliche und kompetente Beratung der Verbraucherzentrale hilft vielen BürgerInnen dabei, im Bereich der energetischen Gebäudesanierung die für sie richtige Lösung zu finden. „Zwei Fliegen mit einer Klappe: Energiekosten werden reduziert und das Klima profitiert auch.“
Eine optimale Ergänzung zu den bestehenden Klimaschutzaktivitäten der Kommunen ist das Kommunale Energiemanagement (KEM), das – neben der Bürgerenergieberatung – zweite Standbein der Energieagentur Rhein-Sieg. Ziel des KEM ist eine wirtschaftliche Realisierung der energiegünstigsten Betriebsweise, um die Verbräuche in den Liegenschaften der Mitgliedskommunen dauerhaft zu senken. Für viele Verwaltungen ist die anspruchsvolle Aufgabe der Energieoptimierung ohne die externe Hilfe der Energieagentur nur schwer umzusetzen. Hier bewährt sich die interkommunale Zusammenarbeit auch beim Klimaschutz.
Mit dem Start des Kommunalen Energiemanagements hat die Energieagentur im Sommer letzten Jahres Neuland betreten. „Wir sind bei 0 gestartet“, so Hauer. „Die heutige Präsentation der Ergebnisse stimmt uns daher sehr zufrieden.“ So wurden während der letzten Heizperiode in sechs Mitgliedskommunen über 50 ausgewählte Liegenschaften begangen, vor Ort die Rahmenbedingungen und Verbräuche überprüft und Einsparpotentiale ermittelt. Dabei wurde der Schwerpunkt auf Heiztechnik und Beleuchtung gelegt. Durchschnittlich sind Einsparungen bis zu 15 Prozent möglich. „Und das alleine durch gering- bzw. nicht-investive Maßnahmen“, so Thorsten Schmidt. Die Vorteile, die Kommunen aus dem KEM ziehen, sind zum einen aktiv betriebener Klima- und Umweltschutz und zum anderen Einsparpotenziale im Energieverbrauch, die sich im kommunalen Haushalt bemerkbar machen.
Hier geht es zum Jahresbericht 2018:
Energieagentur Rhein-Sieg – Jahresbericht 2018_Planung 2019-2020
BU: Zufrieden zeigen sich Vorstand und Geschäftsführung nach einem Jahr Energieagentur: Fabiano Pinto, Thorsten Schmidt, Edgar Hauer, Matthias Schmitz und Christoph Schwarz