Die Energieagentur Rhein-Sieg hat im Jahr 2018 als erste Institution mit einem interkommunalen Energiemanagement in NRW begonnen – für Kommunen ein zentrales Instrument, gleichzeitig CO2 wie auch Energiekosten einzusparen.
Nicht-investives KEM soll den Energieverbrauch in den Liegenschaften der Mitgliedskommunen reduzieren und zu einer deutlichen Einsparung von Energiekosten führen. Dazu hat die Energieagentur Rhein-Sieg einen qualifizierten Personalstamm aufgebaut, um Liegenschaften so zu bewerten, dass auf dieser Grundlage ein langfristiger KEM-Vertrag zwischen Kommune und Energieagentur geschlossen werden kann. Individuell für die kommunalen Liegenschaften umfasst das KEM die bedarfsgerechte Steuerung von Wärmeerzeugern, Stromverbrauchern und weiterer Haustechnik mit regelmäßiger Erfassung und Controlling der Energieverbräuche. Diese optionale Leistung steht allen Mitgliedskommunen der Energieagentur Rhein-Sieg offen, damit kein eigenes Personal für diese Tätigkeit gebunden oder zusätzlich angestellt wird, aber trotzdem die möglichen Energieeinsparungen erreicht werden können.
Grundlage eines erfolgreichen KEM ist die systematische Erfassung aller Verbrauchsdaten und Betriebsparameter, dadurch können Energieeinsparungen und Optimierungen im technischen Anlagenbetrieb umgesetzt werden, aber auch Organisationverbesserungen angestoßen werden. Hier geht es vor allem um die Bereiche Energiecontrolling sowie nicht-investive Betriebsoptimierungen, wodurch sich bereits Energieeinsparungen von bis zu 15 Prozent realisieren lassen.
Im Rahmen von Schnell-Checks untersucht die Energieagentur zusammen mit einem externen Dienstleister während der Heizperiode alle energieintensiven Liegenschaften wie Schulen, Kitas, Verwaltungs- und Veranstaltungsgebäude, wobei der Fokus auf der Heiz- und Lüftungstechnik liegt, aber auch Beleuchtungseinrichtungen und das Nutzerverhalten betrachtet werden.
Die Verbrauchsdaten und Kosten von Wärme, Strom und Wasser der letzten drei Kalenderjahre werden ausgewertet, einer Witterungsbereinigung unterzogen und Referenzwerte gebildet. Jede Kommune erhält detaillierte Begehungs- und Energieberichte, ein Kosten-Verbrauchs-Portfolio und einen Abschlussbericht eine Übersicht aller nicht- bzw. gering-investiven Maßnahmen. Zusätzlich werden auch investive Maßnahmen benannt, die jede Kommune in Eigenverantwortung umsetzen kann. Zu den häufigsten nicht-investiven Maßnahmen zählen die regelmäßige Überprüfung und Anpassung von Heizkurven, Solltemperaturen und Nutzungszeiten, Absenkung von Raumtemperaturen und die Sensibilisierung von Gebäudenutzern. Empfehlungen für investive Maßnahmen sind beispielsweise Überarbeitung der Lüftungsanlagen, Austausch von Heizkesseln und die geförderte Umstellung der Beleuchtung auf LED-Technik. Die Grundlage bildet der Einsatz einer Energiemanagementsoftware, welche zentral über die Energieagentur allen Kommunen zur Verfügung gestellt wird. Zusätzlich erhalten die Kommunen ein KEM-Handbuch als sogenannte Dienstanweisung „Energie“. Dort werden Nutzungszeiten, Raumtemperaturen und weitere energierelevante Punkte vereinbart. Hausmeister und Technikverantwortliche werden nochmal in die Heizungssteuerung eingewiesen – schließlich ist der Faktor Mensch bei Energieeinsparungen eine nicht zu unterschätzende Größe. Daher werden in Zukunft auch Modelle zur Nutzersensibilisierung erarbeitet und eingeführt.
Seit Anfang 2019 werden auch verschiedene Energiemanagementbereiche durch die Kommunalrichtlinie gefördert. Die Energieagentur Rhein-Sieg unterstützt interessierte Kommunen bei der Fördermittelakquise. Durch die zentrale Organisation können alle Mitgliedskommunen das Fachwissen und die Dienstleistungen der Energieagentur Rhein-Sieg nutzen, um durch Energieeinsparung in den eigenen Liegenschaften einen messbaren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
Frank Bettin
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Andreas Goor
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Karina Rohts
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