Besser nicht zu lange warten, raten die Energieagentur Rhein-Sieg und die Verbraucherzentrale NRW, wenn es um das Thema Heizungstausch geht.
Unter Zeitdruck eine neue Heizung suchen, weil die alte den Geist aufgegeben hat? Keine gute Idee, warnen Energieagentur Rhein-Sieg und Verbraucherzentrale NRW. „Die meisten Heizkessel werden erst ausgetauscht, wenn sie defekt sind. Wer in einer kalten Wohnung unter Zugzwang steht, kann aber nicht in Ruhe die Alternativen zu Öl und Gas prüfen und echte Verbesserungen planen“, sagt Energieberaterin Petra Grebing. Eine große Investition, die Weichen für 20 Jahre stelle, beruhe dann auf zu wenigen Informationen. „Außerdem werde der Heizungstausch teurer, wenn ein Handwerksbetrieb dafür kurzfristig ausrücken müsse“, ergänzt Thorsten Schmidt von der Energieagentur Rhein-Sieg.
„Neue Heizungen können leiser sein als alte, sie können komfortabler zu bedienen und günstiger sein im Betrieb. In jedem Fall aber sparen sie Energie und sind klimafreundlicher“, erklärt Grebing. Wer einen mindestens 15 Jahre alten Heizkessel sein Eigen nenne, solle sich deshalb informieren, bevor der Ernstfall eintritt. „Hierzulande sind schätzungsweise rund 60 Prozent der Heizkessel in Einfamilienhäusern technisch veraltet und damit reif für einen Austausch“, betont Schmidt. Schon der einfache Umstieg auf Brennwerttechnik – heute Standard bei Öl und Gas – bringt ihm zufolge bis zu 15 Prozent Energieersparnis. Hinzu komme, dass oft erst beim Heizungstausch die Rohre gedämmt und die Einstellungen des Systems optimiert würden: „Das kann zusammen weitere 15 Prozent bringen.“ Eine noch stärkere Verbesserung der Klimabilanz verspricht der Umstieg auf Holzpellets, eine Wärmepumpe oder die Einbindung von Solarthermie. „Alle diese Systeme sind gut erprobt und etabliert, ein Umstieg ist also kein Abenteuer“, versichert Grebing. Für viele Vorhaben fließen zudem Fördermittel.
„Entscheidend für eine zukunftsfähige Heizung ist, dass das System und seine Leistung wirklich zu den Bedürfnissen der Bewohner/-innen passen“, sagt Grebing. Pauschale Empfehlungen nennt sie deshalb unseriös. „Auch den richtigen Zeitpunkt für einen Austausch finden Eigentümer/-innen am besten selbst – wenn sie wissen, wohin dieser Schritt führen soll, welche Folgen er hat und was er kostet.“ Ein durchdachter Plan, der vielleicht noch eine Weile in der Schublade ruht, sei allemal besser als eine Hauruck-Aktion nach einem plötzlichen Heizungsausfall.
Im Haushalt entfallen rund 70 Prozent des Energieverbrauchs auf die Heizung. Mit dem richtigen Heizen lassen sich Heizkosten sparen und CO2-Emissionen reduzieren. Beim Tausch der Heizungsanlage ist eine anbieterunabhängige Beratung von Vorteil.
Internetseite – Deutschland machts effizient: Energieeffiziente Heizung
Internetseite – co2online: Richtig heizen