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Austauschtreffen zur regionalen Energie- und Wärmewende

Anfang Juni haben wir zum Austauschtreffen zur Energie- und Wärmewende in der LEADER-Region „Vom Bergischen zur Sieg“ unter dem Titel „Mitmachen? Ja! Aber wie?“ eingeladen.

Bürger/-innen aus Hennef, Eitorf, Neunkirchen-Seelscheid und Windeck sind der Einladung gefolgt und erklärten zunächst ihre Berührungspunkte mit der Energie- und Wärmewende.

Danach gab Thorsten Schmidt, Geschäftsführer der Energieagentur Rhein-Sieg, einen kurzen Überblick über die verschiedenen Tätigkeitsfelder. Neben den verschiedenen Beratungsangeboten für Kommunen rund um Energie und Wärme und der Kooperation mit der Verbraucherzentrale für die Beratung von Privathaushalten ist seit Neuestem auch die regionale Vernetzung durch die Servicestelle Energie- und Wärmewende Teil des Angebots.

Aber warum ist die Energie- und Wärmewende überhaupt notwendig? Thorsten Schmidt erklärte, dass Energie und Wärme aus erneuerbaren Quellen zentral für das Erreichen der Treibhausgasneutralität bis 2045 sind. In beiden Bereichen ist im Rhein-Sieg-Kreis noch viel zu tun. Als Ansatzpunkte nannte er den Ausbau erneuerbarer Energien, die kommunale Wärmeplanung, die Erhöhung der Gebäudeenergieeffizienz und sowie Energiesuffizienz.

Thorsten Schmidt erklärt die Notwendigkeit der Energiewende.

Im Anschluss stellte Elena Esser die Servicestelle Energie- und Wärmewende vor. Diese lässt sich verstehen als Vernetzungsstelle zur Unterstützung bürgerschaftlichen Engagements in der Energie- und Wärmewende. Menschen, die sich in dem Bereich engagieren möchten, bereits Ideen für Projekte haben oder sich schon engagieren können sich jederzeit an die Servicestelle wenden. Dort erhalten sie unter anderem einen Überblick über bereits bestehende Gruppen und Projekte, Beratung bei der Projektentwicklung, Hilfe bei der Suche nach Kooperationspartner/-innen sowie die Möglichkeit, gemeinsam Veranstaltungen zu organisieren.

Der Fokus liegt dabei auf der LEADER-Region „Vom Bergischen zur Sieg“, die die Kommunen Eitorf, Hennef, Lohmar, Much, Neunkirchen-Seelscheid, Ruppichteroth und Windeck umfasst, sowie auf der LEADER-Region Voreifel. Bei „LEADER“ handelt es sich um ein Förderprogramm zur Unterstützung der Entwicklung der ländlichen Räume, das unter anderem die Personalstellen der Servicestelle fördert. Schließlich ist die Energie- und Wärmewende eine große Chance für die (Weiter-)Entwicklung unserer Region!

In diesem Zusammenhang beschrieb Elena Esser positive Beispiele aus der Umgebung. So wurde die Hängeseilbrücke Geierlay, ein großer Touristenmagnet im Rhein-Hunsrück-Kreis, über die Einnahmen aus Windkraft finanziert. Außerdem entstand in Benroth auf Initiative von Bürger/-innen ein Nahwärmenetz mit regenerativen Energiequellen, an das der Großteil des Ortes angeschlossen werden kann – im Übrigen auch durch LEADER gefördert. Beim Kreis Steinfurt lässt sich über den Energiemonitor jederzeit nachvollziehen, wie viel erneuerbare Energien lokal produziert werden. Die 100% werden dabei häufig geknackt, vor allem dank Windkraft.

Natürlich können diese Beispiele nicht ohne Weiteres auf unsere Region angewandt werden, aber auch hier gibt es zahlreiche Möglichkeiten, aktiv zu werden für die Energie- und Wärmewende. So kann man als Einzelperson bereits eine Menge ausrichten, indem man Energie und Wärme spart, wo es möglich ist. Oder man erzeugt selbst erneuerbare Energie durch ein Balkonkraftwerk oder eine Dach-PV-Anlage. Auch eine klimafreundliche Heizung und energetische Sanierungen leisten einen großen Beitrag. Diesbezüglich können wir nur empfehlen, die unabhängige Beratung unserer Kolleg/-innen der Verbraucherzentrale in Anspruch zu nehmen.

Manch einem sind diese Maßnahmen entweder nicht möglich oder nicht weitreichend genug. Für den Fall kann man auch Dinge gemeinsam mit Anderen umsetzen, zum Beispiel indem man sich als Wärmescout für Happer- und Heisterschoß engagiert (kontaktieren Sie hier den Organisator Herr Brüning), die Nahwärme-Initiative Windeck unterstützt oder auch Hennef Power, den Klima-Treff Eitorf oder die KlimaInitiative Windeck. Darüber hinaus gibt es immer die Möglichkeit, sich finanziell an Bürgerenergiegenossenschaften wie der BürgerEnergie Rhein-Sieg oder der Bürgerenergie Rhein-Voreifel zu beteiligen.

Aber es gab nicht nur inhaltliche Inputs: Auch der Austausch kam nicht zu kurz. Die Teilnehmer/-innen wünschten sich Planungssicherheit, Informationen der Kommunen zur Zielsetzung und wie es nach der kommunalen Wärmeplanung weitergeht, individuelle Beratung, Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer sowie Informationen zu klimafreundlichem Heizen. In Bezug auf Projekte wurde der Wunsch nach Windenergie und Beteiligungsmodellen geäußert, aber auch nach Nahwärmenetzen, zum Beispiel in Dattenfeld, und mehr Informationen zu energetischer Sanierung. Um mehr Leute zu bewegen, Teil der Energie- und Wärmewende zu werden, wurden ein besserer Informationsfluss und mehr Aufklärung vorgeschlagen. Vor Ort könnten zudem Energiespaziergänge oder Solarpartys veranstaltet werden.

Anregungen und Ideen der Teilnehmer/-innen.

Wir haben sehr viele Ideen und Anregungen durch den Austausch mitnehmen können und wollen nun gemeinsam schauen, wie wir weitermachen können. Weitere Informationen dazu folgen in Kürze.

Herzlichen Dank an die Teilnehmer/-innen für den Austausch sowie an die Stadt Hennef, die uns den Raum im Generationenhaus zur Verfügung gestellt hat!

Sie möchten auch mit uns in den Austausch kommen zur Energie- und Wärmewende? Sie haben Ideen für Energie- und Wärmeprojekte oder möchten sich in dem Bereich engagieren? Kontaktieren Sie uns gerne!

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