Eigenheimbesitzer, die eine eigene Solarstromanlage planen, sollten aus finanziellen Gründen am besten jetzt aktiv werden. Das empfiehlt die Verbraucherzentrale NRW zusammen mit der Energieagentur Rhein-Sieg. Denn im kommenden Frühjahr oder Sommer endet für Neuanlagen möglicherweise die gesetzliche Vergütung für Strom, den solche Anlagen ins Netz einspeisen. In diesem Zeitraum wird voraussichtlich der sogenannte Förderdeckel für Photovoltaik erreicht. Das passiert, wenn alle Solarstromanlagen, die nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gefördert werden, zusammen 52 Gigawatt Nennleistung haben. Wann genau das sein wird, lässt sich noch nicht vorhersagen. Dass es aber im Jahr 2020 geschieht, gilt in Fachkreisen als sicher.
„Wer eine Anlage nach dem Erreichen des Förderdeckels ans Netz bringt, bekommt nach aktueller Rechtslage keine EEG-Vergütung mehr“, erklärt Energieexpertin Petra Grebing von der Verbraucherzentrale NRW. Im ungünstigsten Fall hieße das, dass nahezu alle neuen Solarstromanlagen von Privathaushalten rote Zahlen schreiben würden. Wer dagegen vorher ans Netz geht, erhält die Vergütung für 21 Kalenderjahre garantiert – für kleine Anlagen aktuell knapp 10,5 Cent pro Kilowattstunde. „So ist private Photovoltaik in der Regel wirtschaftlich“, erklärt der Siegburger Energieberater Thomas Zwingmann.
„Natürlich soll niemand vor diesem Hintergrund eine Entscheidung überstürzen oder sich unter Druck setzen lassen“, sagt Thorsten Schmidt, Geschäftsführer der Energieagentur Rhein-Sieg. Es sei auch durchaus gut möglich, dass die Politik den Deckel noch zu Fall bringe, bevor er greife. „Die Vergütung wird danach aber auf keinen Fall steigen“, ist Schmidt sicher. „Wer also schon entschlossen ist und auf der sicheren Seite sein will, wird durch zügiges Handeln keinen Nachteil haben.“ Zudem sei jetzt noch Zeit für wohlüberlegte Entscheidungen und Angebotsvergleiche. „Bei der Planung muss man Vorlaufzeiten von zwei bis sechs Monaten einkalkulieren“, betonen die Energieexperten. So viel Zeit liege erfahrungsgemäß zwischen der ersten Anfrage beim Fachbetrieb und dem entscheidenden Stichtag der Inbetriebnahme. Deshalb werde das Thema bereits jetzt relevant.
Informationen und Termine zur Beratung rund um Solarstrom gibt es unter 02242 / 96930-11 oder 0211 / 33996555 oder unter www.verbraucherzentrale.nrw/energieberatung.
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